
Inseln versinken
Zukunftsängste und Ungewissheit spielen im Leben der Inselbewohnerinnen und -bewohner eine große Rolle. Die Pazifikinsel Kiribati, die durchschnittlich nicht höher als zwei Meter liegt, ist dem ansteigenden Meeresspiegel schutzlos ausgesetzt.
Schon in wenigen Jahrzehnten könnte sie aufgrund der Überflutungen und Versalzung unbewohnbar sein, dann muss die Bevölkerung umsiedeln.
Doch wo soll sie künftig leben, wenn das Land im Meer versinkt?
Infos zum ökologischen Fußabdruck
Der ökologische Fußabdruck gibt die biologisch produktive Fläche der Erde an, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen zu ermöglichen. Um sicherzustellen, dass zukünftige Generationen noch nutzbare Ressourcen haben, müsste der ökologische Fußabdruck bei 1,63 Hektar pro Person liegen. Jedoch liegt der weltweite Durchschnitts-Fußabdruck pro Person bei 2,75 globalen Hektar. Umgerechnet bräuchten wir also 1,7 Erden, um unsere jährlichen Ressourcenbedarf zu decken.
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Schüler*innen erzählen:
„Wir leben in der Nähe der Küste, aber es gibt keinen Schutz, der uns vor den heftigen Stürmen bewahrt, die zur Folge haben, dass immer wieder größere Teile unseres Landes überflutet werden.“
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„In der Schule erzählt man uns, dass unser pazifischer Inselstaat Kiribati am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen ist. Um fast sechs Zentimeter sei der Meeresspiegel in den letzten zwei Jahrzehnten gestiegen. Das betrifft alle 33 Atolle und kleinen Inseln Kiribatis, denn sie alle ragen höchstens drei Meter aus dem Meer. Vielleicht werden unsere Inseln bald für immer im Pazifischen Ozean verschwunden sein…
Wir leben in der Nähe der Küste, aber es gibt keinen Schutz, der uns vor den heftigen Stürmen bewahrt, die zur Folge haben, dass immer wieder größere Teile unseres Landes überflutet werden. Es fehlt ein-fach das Geld. Außerdem können wir unser Trinkwasser nicht mehr trinken, weil es viel zu salzig schmeckt. Immer mehr Menschen werden krank.
Was sollen wir tun, wenn der Meeressspiegel noch weiter steigt? Wo sollen wir hin? Wir haben Angst, weil wir nicht wissen, wie die Zukunft aussieht. Ich möchte nicht wegziehen, weil ich hier geboren bin und meine Schwester auch hier lebt. Aber wenn es mich auch betrifft, dann muss ich weggehen. Ich bin sehr traurig und es tut weh, von dort weggehen zu müssen, wo man herkommt, denn ich liebe meine Heimat. Hier bin ich Zuhause.“
Entstehung der Audiobeiträge
Die Beiträge entstanden auf Grundlage unterschiedlicher methodischer Ansätze: Einige beruhen auf persönlichen Interviews mit Betroffenen, die bereit waren, ihre Perspektiven offen zu teilen und auch sichtbar in Erscheinung zu treten. Andere wurden aus verschiedenen Quellen – darunter Interviews, Videomaterial und vertiefende Recherchen – zu exemplarischen Erzählungen über klimabedingte Flucht- und Anpassungsprozesse verdichtet. Sie geben jenen eine Stimme, die aus unterschiedlichen Gründen nicht persönlich in Erscheinung treten möchten: aus Angst vor Bedrohung oder rechtlichen Konsequenzen, zum Schutz der Privatsphäre, aus emotionaler Überforderung oder aufgrund möglicher gesellschaftlicher Stigmatisierung. So werden auch die Stimmen hörbar, die sonst oft ungehört bleiben – obwohl sie viel zu erzählen haben.

Pate werden
Du möchtest dein Engagement für Klimagerechtigkeit sichtbar machen? Wir laden dich ein Pate oder Patin einer unserer 21 Ausstellungsfiguren zu werden und ihrer Geschichte eine Stimme zu geben.


