
Dürre in den USA
Hitze und die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten haben im Sommer 2012 weite Teile der USA getroffen. Ernteausfälle ließen die Preise für Mais in die Höhe schnellen. Während Bäuerinnen und Bauern in den USA meist glimpflich davon kamen, hatten die Armen in Ländern, die auf Maisimporte angewiesen sind, mit Hunger zu kämpfen.
Der Klimawandel wird Hitzewellen verstärken, globale Nahrungsmittelkrisen drohen.
Infos zum ökologischen Fußabdruck
Der ökologische Fußabdruck gibt die biologisch produktive Fläche der Erde an, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen zu ermöglichen. Um sicherzustellen, dass zukünftige Generationen noch nutzbare Ressourcen haben, müsste der ökologische Fußabdruck bei 1,63 Hektar pro Person liegen. Jedoch liegt der weltweite Durchschnitts-Fußabdruck pro Person bei 2,75 globalen Hektar. Umgerechnet bräuchten wir also 1,7 Erden, um unsere jährlichen Ressourcenbedarf zu decken.
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Ein Maisbauer erzählt:
„Die Ernte ist hinüber. Alles ist vertrocknet. Das ist die schlimmste Dürre, die ich je erlebt habe. Es schmerzt, mit anzusehen, wie alles verdorrt. Die ganze Arbeit – tagelanges ackern auf den Feldern – alles umsonst.“
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„Die Ernte ist hinüber. Alles ist vertrocknet. Das ist die schlimmste Dürre, die ich je erlebt habe. Es schmerzt, mit anzusehen, wie alles verdorrt. Die ganze Arbeit – tagelanges ackern auf den Feldern – alles umsonst. Die ganze Arbeit des Frühjahrs – wofür?! Unsere Felder liegen brach, Rasenflächen vertrocknen, die Wälder sehen aus wie eine einzige Steppe und die Maiskolben sind winzig. Mein Ertrag ist kaum etwas wert. Zum Glück bin ich in unserem Land gegen solche Folgen versichert. Denn ohne eine Versicherung wäre das eine finanzielle Katastrophe für mich und meine Familie. Ohne unsere Ernte können wir unser Vieh nicht ernähren, verdienen kein Geld mit den Erträgen. Zu-dem schießen die Preise unserer Produkte in den Supermärkten in die Höhe. Durch die Ernteausfälle ist der Preis allein für Mais um die Hälfte gestiegen! Unser Land war stets fruchtbar und wir hatten immer gute Ernten. Das sagte schon mein Großvater. Doch nun verändert sich alles. Der Regen ist unberechenbar. Du arbeitest und arbeitest, aber du bekommst nichts zurück, wenn es kein Wasser gibt. Uns Bauern bleibt nur noch zu hoffen, dass im Herbst genug Regen fällt, damit wir im nächsten Jahr mehr ernten können. Ansonsten sind wir gezwungen in den Städten auf ein besseres Leben zu hoffen. Aber wir wollen nicht weg von hier. Ich liebe diese Farm. Aber nur von der Landwirtschaft zu leben, ist ein riskantes Spiel geworden. Die Dürre betrifft jedoch nicht nur meine Familie hier in den USA, sondern auch viele Familien, zum Beispiel in Afrika und Lateinamerika. Mais ist dort ein wichtiges Grundnahrungsmittel und die Menschen kaufen es mit dem geringen Geld, das sie durch schwere körperliche Arbeit verdienen. Es kann nur noch wenig Mais exportiert werden, den sich die Menschen dort aufgrund der hohen Preise nicht mehr leisten mehr können. Wir sind gut versichert, doch diese Menschen müssen hungern.“
Entstehung der Audiobeiträge
Die Beiträge entstanden auf Grundlage unterschiedlicher methodischer Ansätze: Einige beruhen auf persönlichen Interviews mit Betroffenen, die bereit waren, ihre Perspektiven offen zu teilen und auch sichtbar in Erscheinung zu treten. Andere wurden aus verschiedenen Quellen – darunter Interviews, Videomaterial und vertiefende Recherchen – zu exemplarischen Erzählungen über klimabedingte Flucht- und Anpassungsprozesse verdichtet. Sie geben jenen eine Stimme, die aus unterschiedlichen Gründen nicht persönlich in Erscheinung treten möchten: aus Angst vor Bedrohung oder rechtlichen Konsequenzen, zum Schutz der Privatsphäre, aus emotionaler Überforderung oder aufgrund möglicher gesellschaftlicher Stigmatisierung. So werden auch die Stimmen hörbar, die sonst oft ungehört bleiben – obwohl sie viel zu erzählen haben.

Pate werden
Du möchtest dein Engagement für Klimagerechtigkeit sichtbar machen? Wir laden dich ein Pate oder Patin einer unserer 21 Ausstellungsfiguren zu werden und ihrer Geschichte eine Stimme zu geben.


