
Flutkatastrophe
Starke Monsunregenfälle in Pakistan lösten im Juli 2010 eine gewaltige Flut entlang des Indus aus. 20 Millionen Menschen waren betroffen, mehr als 10 Millionen verloren alles und mussten fliehen, 2.000 Menschen starben. Häuser, Straßen, Kliniken und Felder wurden zerstört.
Die Katastrophe hatte gravierende Folgen für die Bevölkerung und Entwicklung Pakistans.
Infos zum ökologischen Fußabdruck
Der ökologische Fußabdruck gibt die biologisch produktive Fläche der Erde an, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen zu ermöglichen. Um sicherzustellen, dass zukünftige Generationen noch nutzbare Ressourcen haben, müsste der ökologische Fußabdruck bei 1,63 Hektar pro Person liegen. Jedoch liegt der weltweite Durchschnitts-Fußabdruck pro Person bei 2,75 globalen Hektar. Umgerechnet bräuchten wir also 1,7 Erden, um unsere jährlichen Ressourcenbedarf zu decken.
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Ein Flutopfer erzählt:
„Der Regen hat unser Haus mitten in der Nacht über-schwemmt. Wir haben geschrien und sind um unser Leben gerannt. Alles war plötzlich weg, nichts ist mehr übrig. Kein Zuhause mehr, kein Besitz.“
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„Es waren vier lange Tage zwischen dem 27. und dem 30. Juli 2010, als die Flut kam. Überall nur Wasser. An einem Tag so viel wie mancherorts in einem halben Jahr. Der Regen hat unser Haus mitten in der Nacht über-schwemmt. Wir haben geschrien und sind um unser Leben gerannt. Alles war plötzlich weg, nichts ist mehr übrig. Kein Zuhause mehr, kein Besitz. Viele unserer Nachbarn und Freunde haben es nicht überlebt oder sie haben so viel Gewicht verloren, dass sie sterbenskrank sind.
Es war die schlimmste Flutkatastrophe, die wir in Pakistan je erlebt haben. Das Hochwasser setzte rund zwanzig Prozent unseres Landes unter Wasser. 20 Millionen Menschen waren davon betroffen. Die Hälfte davon lebte am Fluss Indus und musste fliehen. Davon 2.000 Tote und ein Schaden in Höhe von 40 Milliarden US Dollar. Über die Gründe sind sich die Wissenschaftler nicht einig. Einige sagen, dass die starken Regenfälle das Resultat eines Zusammentreffens mehrerer natürlicher Wetterereignisse seien. Andere führen die Gründe auf menschliche Einwirkungen wie Waldrodungen zurück. Einig sind sie sich darin, dass die Gletscher im Himalaya schmelzen, Überflutungen zunehmen werden und auch in Zukunft viele Menschen flüchten müssen.
Auch ich bin geflohen. Mit dem Bus und zu Fuß wochenlang durch den Iran bis in die Türkei. Hier lebe ich in einer Notunterkunft, wie so viele andere. Zu viele. Das Trinkwasser ist schlecht. Toiletten gibt es nur wenige, so dass ich Angst habe krank zu werden. Viele Kinder sind unterernährt. Doch als Flüchtling im Sinne der Genfer Konvention bin ich nicht anerkannt. Nur die politisch Verfolgten, wie einige der Syrer hier. Ich warte jeden Tag, dass ich weiter kann. Irgendwohin, nur weg von hier. Ich vermisse mein Land und wäre lieber dort geblieben. Aber es gab dort einfach keine Hoffnung mehr für mich.“
Entstehung der Audiobeiträge
Die Beiträge entstanden auf Grundlage unterschiedlicher methodischer Ansätze: Einige beruhen auf persönlichen Interviews mit Betroffenen, die bereit waren, ihre Perspektiven offen zu teilen und auch sichtbar in Erscheinung zu treten. Andere wurden aus verschiedenen Quellen – darunter Interviews, Videomaterial und vertiefende Recherchen – zu exemplarischen Erzählungen über klimabedingte Flucht- und Anpassungsprozesse verdichtet. Sie geben jenen eine Stimme, die aus unterschiedlichen Gründen nicht persönlich in Erscheinung treten möchten: aus Angst vor Bedrohung oder rechtlichen Konsequenzen, zum Schutz der Privatsphäre, aus emotionaler Überforderung oder aufgrund möglicher gesellschaftlicher Stigmatisierung. So werden auch die Stimmen hörbar, die sonst oft ungehört bleiben – obwohl sie viel zu erzählen haben.

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